Marxistische Typisierung und idealtypische Methode in der Geschichtswissenschaft
In: Studien zur Geschichte 7
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In: Studien zur Geschichte 7
In: Zeitschrift marxistische Erneuerung, Band 24, Heft 93, S. 28-47
ISSN: 0940-0648
In: Kapitalismus und Krisen heute: Herausforderung für Transformationen, S. 11-26
Für den Marxschen Entwurf emanzipatorischer gesellschaftlicher Praxis ist die konstitutive Verbindung der Transformationsperspektive mit der sozialen Revolution des modernen, in der großen Industrie konzentrierten Proletariats. Marx hielt in allen seinen Schaffensperioden an einer exponentiellen Trendanalyse und Prognose fest. Er befasste sich mit der konkret-historischen Vielfalt des modernen kapitalistischen Umwälzungsprozesses und seiner historischen Voraussetzungen. Sozialdemokratische Theoretiker (Bernstein) setzten hingegen auf eine evolutionäre Transformation durch die Arbeiterbewegung. Die russische Revolution und die sowjetische Gesellschaftsentwicklung wurden andererseits durch den Leninismus als neue Version des revolutionären Marxismus theoretisch begründet. Das Kernproblem besteht heute darin zu prüfen, ob und wie in der Marxschen Tradition emanzipatorischer gesellschaftlicher Fortschritt ohne das Junktim mit der sozialen Revolution des modernen Industrieproletariats zu denken ist. (ICE2)
In: Historical materialism: research in critical marxist theory, Band 19, Heft 4, S. 229-237
ISSN: 1569-206X
In: Utopie kreativ: Diskussion sozialistischer Alternativen, Heft 5/6=115/116, S. 584-589
ISSN: 0863-4890
In: Utopie kreativ: Diskussion sozialistischer Alternativen, Heft Sonderh, S. 152 ff.
ISSN: 0863-4890
In: Utopie kreativ: Diskussion sozialistischer Alternativen, Heft 77, S. 11-17
In seinem Beitrag erkundet der Verfasser den realen Zusammenhang von Lebenswelt, Wissenschaft und praktischen Intentionen bei Max Weber, um dessen Werk für aktuelle Probleme produktiv werden zu lassen. Die Leitthese ist, daß in Webers Werk der Gegensatz von gesellschaftstheoretischem Entwurf und erkenntniskritischem Kulturkrisenbewußtsein zwar rigoros problematisiert wird, aber letztlich ungelöst bleibt. Der Autor zeigt die Interessen und Sichtweisen auf, die Webers Werk beeinflussen und bestimmen: (1) Weber teilte als Mitglied der bürgerlichen Klassen deren machtstaatliche Bestrebungen, allerdings aus seiner liberalen Sicht eines modernen Kapitalismus und eines bürgerlich-parlamentarischen Staatswesens. (2) Die Modernekonzeption Webers ist primär am gesamten Okzident und dessen allgemeiner Entwicklung orientiert, weniger an nationalen Werten. (3) Durch Familienprägungen und Besonderheiten seines Charakters war Webers Blick besonders auf Krisensymptome der bürgerlichen Kultur gerichtet. Der Verfasser wertet Webers Gesamtkonzept als "Ansatz einer komplexen historisch-soziokulturellen Wissenschaft vom Menschen, die keineswegs in einer Überdisziplin Kulturanthropologie aufgeht, aber die Antinomien von Kulturwerten und Gesellschaftserkenntnis in der bürgerlichen Modernisierungskrise um 1900 in ihrer Ambivalenz zeigt". (ICC)
In: Utopie kreativ: Diskussion sozialistischer Alternativen, Heft 3=77, S. 11-17
ISSN: 0863-4890
In: Utopie kreativ: Diskussion sozialistischer Alternativen, Heft 73/74, S. 65-81
ISSN: 0863-4890
In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft: ZfG, Band 42, Heft 1, S. 8-20
ISSN: 0044-2828
"Es geht um den Ort der Theorie und Methodologie im Verständnis und Betrieb von Geschichtswissenschaft, während substantielle Fragen nur im Zusammenhang damit berührt werden und eine Analyse der Inhalte, z.B. in Bezug auf die Theorie der ökonomischen Gesellschaftsformation", vom Autor ausgeklammert werden. Vorangestellt werden zwei mehr generalisierende Abschnitte über die Funktion von Theorie im Marxismus-Leninismus in der Spannung von Ideologie und Wissenschaft und zur Charakterisierung des Wandels dieser Funktion in den allgemeinen Entwicklungsphasen der DDR-Historiographie. Hier schließt sich als zentraler dritter Teil eine Entwicklungsskizze mit dem Versuch einer kritischen Bilanz der Forschungsstelle bzw. des Wissenschaftsbereichs Methodologie und Geschichte der Geschichtswissenschaft am Zentralinstitut für Geschichte (bzw. Institut für deutsche Geschichte an der Akademie der Wissenschaften der DDR) an. Dabei wird gezeigt, "daß auch die nach 1989 'positiv evaluierten' Richtungen der etablierten Historikerzunft der DDR, wenngleich sie oft in Spannung zur Politik standen und Restriktionen ausgesetzt sein mochten, trotzdem Nischen jenseits der Parteilichkeit und offiziellen Ideologie weder waren noch sein konnten noch in der übergroßen Mehrheit der Fälle sein wollten." (ICD)
In: Utopie kreativ: Diskussion sozialistischer Alternativen, Heft 33/34, S. 146-155
ISSN: 0863-4890
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 17/18, S. 3-13
ISSN: 0479-611X
"Fragen des Umbruchs und Neubeginns der Geschichtswissenschaft in den neuen Bundesländern sind erstens Probleme der Bilanz der bisherigen DDR-Historiker, zweitens Fragen von Vergangenheit und Zukunft der Geschichtswissenschaft in ganz Deutschland und drittens eine Angelegenheit des Neuanfangs der Historiographie in Forschung und Lehre und damit der Wissenschaftspolitik, womit Interessen und Existenzen berührt sind. Der Umbruch von 1989 ist mit dem Ende der DDR auch das Ende ihrer stark in das System eingebundenen Geschichtswissenschaft. Umbruch und Verantwortung betreffen eine ganze Generation von Historikern, die Krieg und Nationalsozialismus erlebt hatten und mit sozialistischen Idealen damals einen Neuanfang in Deutschland erreichen wollten. In der SBZ und DDR war dieser Neubeginn von Anfang an schwer durch den Stalinismus belastet. Umbruch in der Geschichtswissenschaft ist zunächst eine Frage der Verantwortung der bisher etablierten Historiker, zu denen auch der Autor gehörte. Diese Verantwortung ist differenziert und individuell; sie betrifft aber auch das gesamte wissenschaftspolitische System. Durch die These von der 'Instrumentalisierung' wird sie nur passiv erfaßt; es geht aber auch um die aktive Rolle, das Engagement der DDR-Historiker für das damals bestehende System. Der Umbruch erfordert zudem eine nüchterne Gesamtbilanz. DDR-Historiographie war zugleich Herrschafts- und Legitimationswissenschaft sowie Teil der 'Ökumene der Historiker'. Sie hat national und international beachtete Leistungen aufzuweisen. Diese standen zumeist nicht neben der Ideologie und der Politik. Staat und Partei belasteten die Wissenschaft nicht nur, sondern förderten sie auch, weil die Legitimationsfunktion nur dadurch voll erreicht werden konnte. Der Neubeginn ist schwer. Altlasten und neue Belastungen erschweren die Arbeit in Forschung und Lehre. Die bisherigen Ansätze laufen Gefahr, bei den Versuchen der Neubestimmung nur frühere Tendenzen der internationalen Historiographie zu wiederholen. Marx-orientierte Richtungen sollten aber eine Chance haben." (Autorenreferat)